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    Anmerkungen

Die erweiterte Reproduktion

Wolgagebiet
Ural
Westsibirien
Mittelasien und Kasachstan
Transkaukasien

Nach der Wiederingangsetzung der evakuierten Industriebetriebe und durch den Aufbau neuer Produktionskapazitäten, besonders in den östlichen Gebieten des Landes, war infolge des heldenhaften Arbeitseinsatzes aller Völker der Sowjetunion ein schnelles Anwachsen in der Kriegsproduktion wie auch in allen Zweigen der Kriegswirtschaft zu verzeichnen, das den Anforderungen des Vaterländischen Krieges gerecht werden konnte. Das ununterbrochene Ansteigen der Produktion und der Kapitalinvestitionen in den Kriegsjahren zeugt von einem hohen Tempo der erweiterten Reproduktion in der Periode der Kriegswirtschaft der UdSSR.

Die erweiterte sozialistische Reproduktion bedeutet in erster Linie das Anwachsen des gesellschaftlichen Gesamtproduktes; außerdem bedeutet sie die Vergrößerung der eingesetzten Produktionsmittel (Arbeitsinstrumente und Arbeitsgegenstände); ferner bedeutet die erweiterte Reproduktion das Anwachsen der Arbeiterklasse und des Lohnfonds; und schließlich bedeutet sie den Abzug eines bestimmten Teils des gesellschaftlichen Produktes (Gewinn) für die Bedürfnisse der sozialistischen Akkumulation und des Kapitalaufbaus.

In der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft blieben die Gesetze der erweiterten Reproduktion voll und ganz in Kraft, wenn auch auf einem beschränktem Gebiet. Nachdem am Ende des Jahres 1941 der kritische Punkt im Produktionsrückgang überschritten war, nahm die sowjetische Industrieproduktion im Verlauf des ganzen Jahres 1942 von Monat zu Monat zu. Die Gesamtproduktion aller Industriezweige der Sowjetunion vergrößerte sich vom Januar bis Dezember des Jahres 1942 um mehr als das Anderthalbfache. Im Jahre 1943 war eine erneute Produktionssteigerung in allen wichtigen Zweigen der Industrie, des Verkehrs und der gesamten Kriegswirtschaft zu verzeichnen. Die gesamte Industrieproduktion vermehrte sich im Jahre 1943 im Vergleich zu 1942 um 17%. Um die Bedeutung dieses Tempos in der Industrieproduktion klarzumachen, erinnern wir daran, daß das durchschnittliche jährliche Wachstumstempo in der Produktion während der drei Friedensjahre des dritten Fünfjahresplans nur 13% betrug.

Die Kapitalinvestitionen in der Sowjetunion betrugen während der drei Jahre des Vaterländischen Krieges (1942, 1943 und 1944), nicht eingerechnet den Wert der verlagerten Ausrüstungen, rund 79 Mrd. Rubel. Die auf dem Gebiete der Sowjetunion in Betrieb genommenen neuen und wiederhergestellten Produktionskapazitäten beliefen sich in diesen drei Kriegsjahren auf 77 Mrd. Rubel. In den östlichen Gebieten wurden 2250 Industriegroßbetriebe erneut aufgebaut und in Betrieb genommen, und in den befreiten Gebieten wurden über 6000 Betriebe wiederhergestellt. 100 000 Metallschneidebänke, 24 Hochöfen, 128 Martinöfen, 4 Bessemer-Anlagen, 70 Elektroschmelzöfen, 65 Walzbänke, 67 Koksbatterien und Kohleschächte mit einer Jahreskapazität von 73 Mill. t, Elektrizitätswerke mit einer Kapazität von 3,4 Mill. kW und neue Bahnlinien mit einer Schienenlänge von 5860 km wurden in Betrieb genommen.

In schnellem Tempo entwickelten sich die Produktivkräfte in den östlichen Gebieten der Sowjetunion. Die Errichtung einer mächtigen Industriebasis für die Produktion von Kriegsmaterial im Osten des Landes wurde durch die gesamte Politik des Sowjetstaates in bezug auf die räumliche Verteilung der Produktivkräfte vorbereitet. Die Kapazität der Elektrizitätswerke allein des Urals überstieg zu Anfang des Jahres 1941 die entsprechende Kapazität des gesamten Rußlands bei Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 um das 1,2fache. Die Kohleförderung allein der östlichen Gebiete der Sowjetunion überstieg im Jahre 1940 die Gesamtkohlenförderung Rußlands vom Jahre 1913 um das 1,7fache. Die Stahlerzeugung der östlichen Gebietet der Sowjetunion überstieg im Jahre 1940 die Gesamterzeugung Rußlands von 1913 um das 1,4fache. Die Produktion der östlichen Gebiete in der metallbearbeitenden und in der chemischen Industrie überstieg die Produktion Rußlands vor der Revolution um ein Vielfaches.

Der hohe Entwicklungsstand der Industrie in den östlichen Gebieten der Sowjetunion, der zu Beginn des Vaterländischen Krieges erreicht worden war, diente als ein stabiles Fundament, auf dem sich die Industrie während des Krieges in schnellem Tempo entwickeln konnte. Neben dem Wiederaufbau der in die östlichen Gebiete verlagerten Industriebetriebe wurde auf breiter Front der Neubau besonders von Metallhüttenwerken, Elektrizitätswerken, Kohlenschächten und Betrieben der Kriegsindustrie in Angriff genommen. Für die Wiedererrichtung der verlagerten Betriebe und der neuen Bauvorhaben in den östlichen Gebieten – im Ural, an der Wolga, in Kasachstan und Mittelasien – wurden allein an zentralisierten Kapitalinvestitionen in den vier Kriegswirtschaftsjahren 36,6 Mrd. Rubel (in vorveranschlagten Preisen) aufgewandt; das bedeutet im Jahresdurchschnitt 23% mehr, als in der Volkswirtschaft dieser Gebiete in den Vorkriegsjahren investiert wurde.

In den östlichen Gebieten der Sowjetunion wurden während der vier Kriegsjahre in Betrieb genommen: neue Kohlenschächte mit einer Kapazität von 29800000 t Kohle, Turbinen mit einer Kapazität von 1860000 kW, Hochöfen mit einer Kapazität von 2405000 t Roheisen, Martinöfen mit einer Kapazität von 2474000 t Stahl, Walzstraßen mit einer Kapazität von 1226000 t Walzgut. Mit dem Anwachsen der Industrie in den östlichen Gebieten der Sowjetunion vergrößerte sich auch die Zahl der Arbeiter und der städtischen Bevölkerung. Die Stadtbevölkerung betrug zu Anfang des Jahres 1943 in den östlichen Gebieten der Sowjetunion 20,3 Mill. Menschen gegenüber 15,6 Mill. zu Beginn des Jahres 1939.

Der Vaterländische Krieg brachte Veränderungen in der räumlichen Verteilung der Produktivkräfte der Sowjetunion. Die östlichen Wirtschaftsgebiete des Landes wurden zur Hauptbasis für die Versorgung der Front und der Kriegswirtschaft. Im Jahre 1943 vergrößerte sich die Gesamtindustrieproduktion des Wolgagebietes, des Urals, Westsibiriens, Kasachstans und Mittelasiens im Vergleich zum Jahre 1940 um das 2,9fache, und ihr Anteil an der gesamten Industrieproduktion der UdSSR stieg um mehr als das Dreifache.

Während der Kriegsjahre wurde im Ural und in Sibirien eine leistungsfähige Metallhüttenindustrie geschaffen, die den Bedarf der Kriegsindustrie sicherstellte. Die Roheisenproduktion im Ural und in Sibirien stieg im Jahre 1943 im Vergleich zu 1940, gemessen am verteilten Roheisen, um 35%. Die Produktion von Stahl, gemessen am unveredelten Stahl, vergrößerte sich um 37%, und die Produktion von Walzgut, übertragen auf die gewöhnliche Sorte, vergrößerte sich in der gleichen Zeit um 36%.

Im folgenden betrachten wir die Ergebnisse der erweiterten sozialistischen Reproduktion während der Periode der Kriegswirtschaft in den einzelnen Wirtschaftsgebieten der UdSSR.

Wolgagebiet

Im Jahre 1942 betrug das Volumen der Industrieproduktion in den Wolgagebieten 12 Mrd. Rubel und im Jahr 1943 13,5 Mrd. Rubel gegenüber 3,9 Mrd. Rubel im Jahre 1940. Der Anteil der Wolgagebiete an der Gesamtindustrie der Sowjetunion wuchs in dieser Zeit um das Vierfache. Im zweiten Halbjahr des Jahres 1941 und zu Beginn des Jahres 1942 wurden in das Wolgagebiet rund 200 Industriebetriebe verlagert, von denen 60 im Jahre 1941 und 123 im Jahre 1942 wiederaufgerichtet wurden. Während der vier Jahre des Vaterländischen Krieges beliefen sich die Kapitalinvestitionen in die Wirtschaft der Wolgagebiete auf 6 Mrd. Rubel; hierin sind die Ausgaben für Verteidigungsanlagen und der Wert der verlagerten Ausrüstungen nicht enthalten.

Die industrielle Struktur der Wolgagebiete hat sich während der Kriegsjahre von Grund auf verändert. Von besonderer Bedeutung war das Anwachsen der metallbearbeitenden Industrie. Im Jahre 1942 betrug die Bruttoproduktion der metallbearbeitenden Industrie in den Wolgagebieten 8,9 Mrd. Rubel und im Jahre 1943 10,5 Mrd. Rubel gegenüber 1,2 Mrd. Rubel im Jahre 1940. Der Anteil der metallbearbeitenden Industrie an der Gesamtindustrie der Wolgagebiete betrug im Jahre 1942 74% gegenüber 31% im Jahre 1940. Während der Kriegszeit entstanden in den Wolgagebieten neue Industriezweige, wie z.B. die Produktion von Flugmotoren, Flugzeugen, Kugellagern, Lokomobilen und Automobilen; es entstanden Kabelwerke und eine neuerrichtete Gasindustrie, die das Brennstoffproblem der Wolgagebiete radikal zu lösen vermochte.

Ural

Während des Krieges verwandelte sich der Ural in das wichtigste und mächtigste Industriegebiet des Landes. Die gesamte Industrieproduktion des Ural stieg im Jahre 1942 auf 26 Mrd. Rubel und im Jahre 1943 auf 31 Mrd. Rubel gegenüber 9,2 Mrd. Rubel im Jahre 1940, d.h. die Industrieproduktion vergrößerte sich um mehr als das Dreifache. Der Anteil des Urals an der Industrieproduktion der Sowjetunion stieg im Jahre 1943 im Vergleich zu 1940 um das 3,8fache.

In die Uralgebiete wurden 455 Betriebe verlagert, von denen bereits gegen Ende des Jahres 1942 über 400 wieder neu eingerichtet waren. Während der vier Jahre des Vaterländischen Krieges beliefen sich die Kapitalinvestitionen in der Wirtschaft des Urals auf 16,3 Mrd. Rubel, d.h. sie lagen im Jahresdurchschnitt um 55% höher als in der Vorkriegszeit.

Während im Jahre 1940 das Produktionsvolumen im Maschinenbau und in der metallverarbeitenden Industrie des Urals 3,8 Mrd. Rubel betrug, wurde es im Jahre 1942 auf 17,4 Mrd. Rubel, d.h. um das 4,5fache, erhöht. Der Anteil des Maschinenbaus an der Industrie des Urals belief sich im Jahre 1942 auf 66% gegenüber 42% im Jahre 1940.

Die grundlegenden und wichtigsten Zweige des Maschinenbaus im Ural in der Periode des Vaterländischen Krieges standen im Dienste der Kriegsproduktion. Der Ural lieferte während der Zeit der Kriegswirtschaft über 40% seiner Gesamtproduktion an die Kriegsindustrie. Während des Krieges entstanden im Ural neue Zweige des Maschinenbaus: die Produktion von Panzerfahrzeugen, Automobilen, Motorrädern, Kugellagern, elektrischen Ausrüstungen, Pumpen, Kompressoren und Werkzeugmaschinen.

Im Verlaufe des Krieges verwandelte sich der Ural zusammen mit dem Kusnezbecken in die Hauptbasis für die Metallerzeugung des Landes. Die metallerzeugenden Industrie des Urals wurde während des Vaterländischen Krieges zur Hauptbasis hochwertiger Stahl- und Edelstahlsorten für alle Zweige des Maschinenbaus. Die Hüttenindustrie des Urals versorgte die Panzerindustrie mit Stahlplatten. Eine weitere Entfaltung erfuhr im Ural die Röhrenproduktion, die die Herstellung der bekannten Raketengeschosse gewährleistete.

Die Bedeutung des Ural erhöhte sich auch in Bezug auf die Gewinnung von Buntmetallen. Im Jahre 1943 wurden im Ural und in Westsibirien mehr Aluminium und Magnesium erzeugt als auf dem gesamten Gebiete der Sowjetunion im Jahre 1940. Vollständig neu wurde im Ural die Industrie zur Bearbeitung und zum Walzen von Buntmetallen sowie zur Herstellung von harten Legierungen geschaffen. Die Produktion von Buntmetallwalzgut im Ural während des Vaterländischen Krieges überstieg das Vorkriegsniveau der gesamten Sowjetunion.

Auch die Brennstoffindustrie erfuhr im Ural während der Kriegsjahre eine beträchtliche Zunahme. Während im Jahre 1940 die Kohleförderung in allen Gruben des Urals 12 Mill. t betrug, so stieg sie im Jahre 1942 bereits auf 16,4 Mill. t und im Jahre 1943 auf 21,3 Mill. t.

Im beträchtlichen Maße verstärkte sich während des Krieges auch die Energiebasis für die Industrie des Urals. Die im Jahre 1942 erzeugte Elektroenergie belief sich auf 9 Mrd. kWh und auf 10,5 Mrd. kWh im Jahre 1943 gegenüber 6,2 Mrd. kWh im Jahre 1940. Es entwickelte sich der Bau von kleinen und mittleren Elektrizitätswerken, die das Defizit an Energiekohle im Ural verringerten.

Westsibirien

Im Verlaufe das Krieges haben die westsibirischen Gebiete in der Wirtschaft der Sowjetunion eine beträchtliche Bedeutung gewonnen. Das Volumen der Industrieproduktion betrug 8,7 Mrd. Rubel im Jahre 1942 und 11 Mrd. Rubel im Jahre 1943 gegenüber 3,7 Mrd. Rubel im Jahre 1940, d.h. es vergrößerte sich um das Dreifache. Der Anteil Westsibiriens an der gesamten Industrieproduktion der UdSSR stieg im Jahre 1943 im Vergleich zu 1940 um das 3,4fache.

Nach Westsibirien wurden rund 210 Betriebe verlagert. Während der vier Jahre des Vaterländischen Krieges beliefen sich die dortigen Kapitalinvestitionen auf 5,9 Mrd. Rubel. Das bedeutet ein Übersteigen der Kapitalinvestitionen in der Vorkriegszeit um 74%.

Der Maschinenbau und die metallbearbeitende Industrie Westsibiriens erhöhten im Jahre 1942 ihren Produktionsausstoß im Vergleich zu 1940 um das 7,9fache und im Jahre 1943 sogar um das 11fache. Im Verlaufe des Vaterländischen Krieges wurde in Westsibirien eine Reihe neuer Zweige des Maschinenbaus ins Leben gerufen, wie die Produktion von Flugzeugen, Panzern, Werkbänken, Traktoren, Motorrädern, Kugellagern, Armaturen und elektrische Ausrüstungen.

In Westsibirien wurde während des Vaterländischen Krieges die Produktion von hochwertigen Metallen und Ferrolegierungen aufgenommen. Die Kapazitäten für die Zinkgewinnung haben sich vergrößert, die Erzeugung von Aluminium und Zinn wurde neu entwickelt.

Mittelasien und Kasachstan

Während des Krieges haben die Gebiete von Mittelasien und Kasachstan in bezug auf die Industrieproduktion der UdSSR beträchtlich an Bedeutung gewonnen. Im Jahre 1942 betrug die gesamte Industrieproduktion in den Unionsrepubliken dieser Gebiete 5,7 Mrd. Rubel und 6,6 Mrd. Rubel im Jahre 1943 gegenüber 4,8 Mrd. Rubel im Jahre 1940.

Im Jahre 1941 und zu Beginn des Jahres 1942 wurden in die Gebiete Mittelasiens und Kasachstans über 250 Betriebe verlegt, deren Wiedererrichtung in außerordentlich kurzer Zeit vor sich ging. Die Kapitalinvestitionen während der vier Kriegsjahre betrugen 6,7 Mrd. Rubel.

Die Struktur der Industrie Mittelasiens und Kasachstans hat sich in der Zeit des Vaterländischen Krieges von Grund auf geändert. Die größte Zunahme war in der metallverarbeitenden Industrie zu verzeichnen, deren Produktionswert 1,7 Mrd. Rubel im Jahre 1942 und 2,3 Mrd. Rubel im Jahre 1943 gegenüber 0,6 Mrd. Rubel im Jahre 1940 betrug.

Einen weiteren Aufschwung erfuhren in Mittelasien und Kasachstan die Brennstoff- und die Metallhüttenindustrie. Die Kohleförderung belief sich im Jahre 1942 auf 9,4 Mill. t und im Jahre 1943 auf 12,0 Mill. t gegenüber 8,7 Mill. t im Jahre 1940. Es wurden kleinere Metallveredelungswerke und eine Eisenhüttenindustrie – die Basis der industriellen Entwicklung überhaupt – neu errichtet.

Der Wiederaufbau der verlagerten Betriebe in den Industriezentren von Kasachstan und Mittelasien erforderte eine beträchtliche Erweiterung der Energiebasen. Die Erzeugung an Elektroenergie belief sich allein im Energiesystem von Taschkent im Jahre 1942 auf 728 Mill. kWh und im Jahre 1943 auf 882 Mill. kWh gegenüber 210 Mill. kWh im Jahre 1940. Eine große Zahl von kleinen und mittleren Wasserkraftwerken wurde erbaut.

Die Buntmetallgewinnung in den Gebieten von Mittelasien und Kasachstan hatte eine beträchtliche Zunahme zu verzeichnen und wurde durch neue Zweige vergrößert. Während des Krieges wurden neue Anlagen für die Förderung und Aufbereitung von Blei- und Wolframerzen sowie zusätzliche Anlagen für die Erzeugung von Quecksilber in Betrieb genommen. Eine weitere Entwicklung erfuhr auch die Molybdänindustrie.

Transkaukasien

Die erweiterte Reproduktion in der Periode des Vaterländischen Krieges erfaßte nicht nur die östlichen Gebiete der Sowjetunion. Dieser Prozeß erstreckte sich auch auf die Unionsrepubliken Transkaukasiens, auf Georgien, Aserbeidschan und Armenien. Hiervon zeugen die steigenden Produktionsziffern im Maschinenbau und in der metallbearbeitenden Industrie von Georgien mit 181 Mill. Rubel im Jahre 1940 und 477 Mill. Rubel im Jahre 1943. Ein ähnliches Bild ergibt sich in Aserbeidschan mit 428 Mill. Rubel im Jahre 1940 und 555 Mill. Rubel im Jahre 1943.

Auch die Kapitalinvestitionen in der Wirtschaft von Georgien, Aserbeidschan und Armenien verliefen in der gleichen Richtung. Sie betrugen während der vier Kriegsjahre 2,7 Mrd. Rubel. Mit Hilfe dieser Kapitalinvestitionen wurden in den Unionsrepubliken Transkaukasiens neue Betriebe des Maschinenbaus errichtet. Großbetriebe der Hüttenindustrie sind im Entstehen und es wachsen die Investitionen der Erdölindustrie. Baku hat die Front und die Wirtschaft der Sowjetunion ohne Unterbrechung mit Erdölprodukten beliefert und hielt Tausende und aber Tausende von Motoren in der Luft und zu Lande in Bewegung.

Wir fassen zusammen: Für die Periode der Kriegswirtschaft der UdSSR ist das schnelle Tempo der erweiterten sozialistischen Reproduktion in den östlichen Gebieten der Sowjetunion charakteristisch. Die erweiterte sozialistische Reproduktion fand ihren Ausdruck im Anwachsen der Arbeiterklasse, in der Vergrößerung der Industrieproduktion und in neuen Kapitalanlagen, die die Entwicklung der Produktivkräfte der UdSSR gewährleisten.