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Die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung

Während die Industrie der UdSSR die Sowjetarmee mit Kriegsgerät versorgte, belieferte die Landwirtschaft die Front und das Hinterland mit Lebensmitteln sowie die Industrie mit Rohstoffen. Das Ernährungsproblem wurde in der Zeit der Kriegswirtschaft von 1914 bis 1917 im zaristischen Rußland, während der Kriegsjahre von 1918 bis 1921 in Sowjetrußland und in der Kriegswirtschaftsperiode der UdSSR von 1941 bis 1945 während des Vaterländischen Krieges auf völlig verschiedenen Grundlagen gelöst.

Gegenüber der Zeit vor der Revolution, als 72% des gesamten auf den Markt gelangenden Getreides in den Händen der Gutsbesitzer und Kulaken konzentriert waren, hat sich die gesellschaftliche Struktur der Getreideproduktion in der UdSSR von Grund auf gewandelt. In der UdSSR konzentriert sich bekanntlich die Erzeugung von Marktgetreide hauptsächlich auf die sozialistischen Betriebe – die Sowchose und Kolchose.

Besonders groß ist der Unterschied zwischen den drei Perioden hinsichtlich der auf den Markt gelangenden Getreideproduktion. Die Ablieferung und der Aufkauf von Getreide ergaben in den Jahren 1914 bis 1917 im zaristischen Russland 1 Mrd. 399 Mill. Pud, von 1918 bis 1921, in der ersten Periode Sowjetrußlands, 920 Mill. Pud, in der UdSSR von 1941 bis 1944 hingegen 4 Mrd. 264 Mill. Pud, obwohl die Deutschen die reichsten Kornkammern der Sowjetunion, die Ukraine und Nordkaukasien, besetzt hatten. Ein derartiges Anwachsen der auf den Markt gelangenden Getreidemengen war nur auf Grund der mechanisierten sozialistischen Großlandwirtschaft möglich.

Der erste imperialistische Weltkrieg wirkte sich besonders schwer auf die russische Landwirtschaft aus. Die Anbauflächen der Getreidekulturen gingen von 94 Mill. ha im Jahre 1913 bis auf 85 Mill. ha 1917 zurück und die Getreideproduktion verminderte sich in diesen Jahren nahezu um 1,5 Mrd. Pud.

Zu Beginn des ersten Weltkrieges lieferten die Ukraine 25%, die nordkaukasischen Gebiete 12,6% und die Wolgagebiete 12% der gesamten Getreideerzeugung. Auf Sibirien, den Ural und Kasachstan entfielen nur 18% aller Getreideressourcen. Als im Verlauf des ersten Weltkrieges die Ukraine in Frontnähe rückte und später Kriegsschauplatz wurde, verschärfte sich die Ernährungslage Rußlands ganz außerordentlich.

Während des Bürgerkrieges, nach dem ersten Weltkrieg, stand Sowjetrußland im wahrsten Sinne des Wortes vor einer Ernährungskatastrophe. Durch höchste Anstrengungen des sozialistischen Staates wurde diese Katastrophe abgewehrt. Während die Getreideaufbringung aus der Ernte des Jahres 1917 in Sowjetrußland insgesamt nur 73,4 Mill. Pud betrug, stieg sie im Jahre 1918 auf 107,9 Mill., 1919 auf 212,5 Mill. und 1920 bereits auf 367 Mill. Pud. Infolge des ersten Weltkrieges und der Intervention im Jahre 1921 mußte das Land mit stark verminderten Anbauflächen und Getreideerträgen beginnen.

In der Kriegswirtschaftsperiode der Jahre 1941 bis 1945 wuchs der Bedarf an Marktgetreide in der UdSSR außerordentlich stark. Es stieg der Getreideverbrauch in der Stadt und in der Armee. Nichtsdestoweniger wurde das Ernährungsproblem trotz des zeitweiligen Ausfalls der fruchtbaren Ukraine und Nordkaukasiens in der UdSSR mit Erfolg gelöst. Die Lösung der Ernährungsfrage in der UdSSR wurde während des Vaterländischen Krieges durch folgende Umstände ermöglicht:

  • 1. dank der kollektivwirtschaftlichen Ordnung, die eine hohe Brutto-Getreideernte sowie eine starke Belieferung des Marktes sicherstellte;
  • 2. dank der Konzentrierung der Hauptmasse des Marktgetreides in den Händen des Staates, der eine richtige Erfassung und Verteilung der Nahrungsmittel organisierte;
  • 3. infolge der neuen räumlichen Gruppierung des Getreideanbaues im Lande durch Vergrößerung der Anbauflächen in den östlichen Gebieten der UdSSR.

Die Änderungen in der räumlichen Verteilung der Getreideproduktion auf dem Gebiet der UdSSR im Vergleich zum Jahre 1913 sind aus folgenden Daten ersichtlich: der Anteil der Ukraine an der Bruttoproduktion von Getreide verminderte sich von 25% im Jahre 1913 auf 23% im Jahre 1940; der Anteil Nordkaukasiens verringerte sich im gleichen Zeitraum von 12,6% auf 10,6%; der Anteil der Wolgagebiete hielt sich auf dem Stand von 12%; in der gleichen Zeit erhöhte sich der Anteil Sibiriens von 7 auf 11,7% und der Kasachstans von 2,8 auf 3,4%.

Infolge des Aufschwungs der sozialistischen Landwirtschaft vergrößerte sich die Getreideerzeugung in den östlichen Gebieten der UdSSR im Jahre 1940 auf 1,838 Mrd. Pud gegenüber 1,034 Mrd. Pud, die im Jahre 1913 in den östlichen Gebieten des zaristischen Rußlands erzeugt wurden. Dies bedeutete die Schaffung einer mächtigen Getreidebasis im Osten der Sowjetunion, die das Land während des Vaterländischen Krieges mit Brot versorgte.

Die Erfolge der sozialistischen Landwirtschaft sicherten in der UdSSR zu Beginn des Vaterländischen Krieges die Ansammlung von bedeutenden staatlichen Getreidereserven. Damit wurde eine stabile Nahrungsmittelversorgung für die Sowjetarmee und die Bevölkerung geschaffen, trotz der außerordentlichen kriegsbedingten Schwierigkeiten und der verminderten Getreideablieferung in den Jahren 1942 und 1943 gegenüber 1940 infolge der zeitweiligen Besetzung. Ungeachtet der im Jahre 1942 im Vergleich zu 1940 um mehr als das Doppelte verminderten Getreideaufbringung konnte in der UdSSR dank strengster Erfassung und Verteilung der Getreidequellen eine reibungslose Brotversorgung für die Sowjetarmee und die Bevölkerung organisiert werden.

Die Kolchosbauern versorgten in den Jahren der schweren Prüfungen unserer Heimat die Bevölkerung des Landes und die Sowjetarmee mit Getreide und Lebensmitteln. Der Vaterländische Krieg war die historische Belastungsprobe für die Kolchosordnung. In der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft festigte sich in den Kolchosen die sozialistische Disziplin, es stieg die Arbeitsproduktivität, neue Kader der Kolchosintelligenz wuchsen heran, welche die durch Einberufung in die Sowjetarmee entstandenen Lücken ausfüllten. Bei diesem Erneuerungsprozeß spielten die sowjetischen Frauen eine entscheidende Rolle.

Eine beredte Sprache für das Anwachsen des Anteils der Frauen im Personalbestand der Traktoristen, Mähdrescherführer, Maschinisten und Stoßtrupparbeiter sowie in der Zusammensetzung der führenden Kolchosarbeiter sprechen folgende Zahlenangaben: der Anteil der Frauen bei den Traktorfahrern der MTS stieg von 4% zu Beginn des Jahres 1940 auf 45% im Jahre 1942, bei den Führern für Mähdrescher der MTS wuchs der Anteil der Frauen von 6 auf 43%, bei den Chauffeuren der MTS von 5 auf 36% und bei den Vorarbeitern der MTS-Traktorenbrigaden von 1 auf 10%.

In den Kolchosen festigte sich die Arbeitsdisziplin. Die sowjetische Regierung empfahl den Kolchosen, während der Kriegswirtschaftsperiode das von jedem arbeitsfähigen Kolchosarbeiter und jeder Kolchosarbeiterin pro Jahr zu leistenden obligatorische Minimum an Arbeitseinheiten zu erhöhen. Es wurde eine Anzahl von Arbeitseinheiten festgelegt, die im Laufe der Frühjahrsaussaat, der Jätezeit, der Bearbeitung der Saaten und der Ernteeinbringung abgeleistet werden mußte. Die Gesamtzahl der von den arbeitsfähigen Kolchosarbeitern zu leistenden Arbeitseinheiten stieg von 254 im Jahre 1940 auf 352 im Jahre 1942. Nicht nur in einzelnen Kolchosen, sondern in ganzen Rayons gab es keinen einzigen arbeitsfähigen Kolchosbauern, der das festgelegte Leistungsminimum nicht erfüllte.

Gleichzeitig erhöhte sich die Produktivität der Kolchosarbeit, was in der Erweiterung der Anbaufläche je Kolchoshof sowie je arbeitsfähiges Kolchosmitglied und je Zugkraft zum Ausdruck kommt. Während des Krieges vergrößerten sich die Anbauflächen ja Kolchoshof (auf vergleichbarem Gebiet) von 6,3 ha im Jahre 1940 auf 7 ha im Jahre 1942; die Anbauflächen stiegen je arbeitsfähigen Kolchosbauern von 3,3 ha im Jahre 1940 auf 4,3 ha im Jahre 1942, je Zugkraft im Kolchos und in der MTS von 7,3 auf 8,8 ha.

Dieses Anwachsen der Produktivität und der Arbeitsdisziplin konnte die Schwächung der technischen Basis der Landwirtschaft hauptsächlich in den befreiten Gebieten im Zusammenhang mit der Verminderung des Traktorenparks, der Mähdrescher, der landwirtschaftlichen Maschinen und der Kraftfahrzeuge jedoch nicht völlig wettmachen; das stellte die Landwirtschaft vor ernste Schwierigkeiten. Diesen Schwierigkeiten wurde durch beschränkte Einberufung von Arbeitskräften aus dem Dorfe, durch maximale Steigerung der Produktion von Ersatzteilen und durch die Wiederaufnahme der in der ersten Zeit der Kriegswirtschaft stillgelegten Produktion von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen begegnet.

Trotz der ernsthaft geschwächten technischen Basis der Landwirtschaft und der Verminderung der Arbeitskräfte hat sich die Gesamtanbaufläche der Kolchose in den nichtbesetzten Gebieten der UdSSR – in den Gebieten des Zentrums, der Wolga, des Ural, Sibiriens, Transkaukasiens, Mittelasiens, Kasachstans, des Fernen Ostens und des Nordens – nicht vermindert, sondern sogar vergrößert. Die Anbauflächen der Kolchose in den erwähnten Gebieten stiegen von 62,6 Mill. ha im Jahre 1940 auf 66,3 Mill. ha im Jahre 1942, wobei sich die Getreideanbaufläche von 51,6 Mill. ha auf 53,9 Mill. ha vergrößerte. Die Zunahme der Anbauflächen in den östlichen Gebieten der UdSSR konnten jedoch die durch die deutsche Besetzung der reichsten Landwirtschaftsgebiete der Ukraine und Nordkaukasiens verlorengegangenen Anbauflächen nicht ersetzen.

Die Besonderheiten und Schwierigkeiten der sowjetischen Kriegswirtschaft in der ersten Periode des Vaterländischen Krieges machten eine weitere Festigung und Entwicklung der Getreidewirtschaft erforderlich. Die Getreidekulturen der Kolchose vergrößerten sich in den östlichen Gebieten der UdSSR im Jahre 1942 gegenüber 1940 um 2,3 Mill. ha. Während die Getreideanbauflächen in den Kolchosen der Gebiete des Zentrums und der Wolga im Jahre 1942 etwas zurückgingen, stiegen sie in Sibirien, Mittelasien, Kasachstan, Transkaukasien und im Fernen Osten beträchtlich an. Das höchste Zuwachstempo war in den Gebieten des Fernen Ostens (30%) und Mittelasiens (20%) zu verzeichnen. Der größte absolute Zuwachs an Getreideanbauflächen war in Mittelasien, Kasachstan und Sibirien festzustellen.

In der Zusammensetzung der Getreidekulturen hatte der Anbau von Wintergetreide gegenüber 1940 im Jahre 1942 eine Zunahme von 18% zu verzeichnen. Ein besonders hohes Zuwachstempo beim Anbau von Wintersaaten war in Sibirien (64%) sowie in Kasachstan und Mittelasien (44%) festzustellen. Durch die Erweiterung der Wintersaaten konnten die mit dem Fehlen von Arbeitskräften, Zugkräften und Maschinen verbundenen Schwierigkeiten der Kriegszeit leichter überwunden werden. Innerhalb der einzelnen Getreidekulturen wurde während des Vaterländischen Krieges der Hirseanbau beträchtlich ausgedehnt. Die Hirse ist das Hauptprodukt für die Herstellung von Grütze in den Gebieten der Wolga, Kasachstans und den niederschlagsarmen Regionen Sibiriens. Die Hirse als dürrebeständige Getreidekultur ist eine Art Sicherungsprodukt, sie verringert die Beanspruchung der Arbeits- und Zugreserven der Kolchose während der Frühjahrsaussaat und erleichtert die Erntearbeiten.

In den Kriegsjahren vollzog sich in der UdSSR ein beträchtlicher Wandel in der räumlichen Verteilung des Anbaus von gewerblichen Nutzpflanzen. Der Anbau von Ölpflanzen und Zuckerrüben wurde in Sibirien, Kasachstan und Mittelasien erweitert. Der Anbau von gewerblichen Nutzpflanzen wurde nach dem Osten der UdSSR verlegt. Das höchste Zuwachstempo bei den gewerblichen Nutzpflanzen war in den Gebieten des Fernen Ostens zu verzeichnen und betrug dort im Jahre 1942 gegenüber 1940 37% und in Sibirien 27%. Während des Krieges wurde der Zuckerrübenanbau in den Gebieten des Zentrums, der Wolga, Sibiriens und Kasachstans erweitert. Im ganzen aber sind die Anbauflächen für Zuckerrüben in der UdSSR im Jahre 1942 gegenüber 1940 im Zusammenhang mit der zeitweiligen Besetzung der Anbaugebiete der Ukraine, Nordkaukasiens sowie von Kursk und zum Teil auch des Gebietes von Woronesh zurückgegangen.

In den Kolchosen der östlichen Gebiete der UdSSR haben sich die Gemüse- und Kartoffelanbauflächen im Jahre 1942 gegenüber 1940 um 37% vergrößert. Die Gemüse- und Kartoffelkulturen rückten weiter nach dem Osten der UdSSR vor: in die Gebiete des Urals, Sibiriens, Mittelasiens und Kasachstans. Der Gemüse- und Kartoffelanbau vergrößerte sich im Umkreis der Großstädte und der Industriezentren. Das höchste Zuwachstempo der Anbauflächen für Gemüse und Kartoffeln zeigte sich im Jahre 1942 gegenüber 1940: die Gebiete Sibiriens mit 44%, des Urals mit 37%, des Fernen Ostens mit 30%, Mittelasiens und Kasachstans mit 32%.

Wie man sieht, hat sich der größte Strukturwandel in den Anbauflächen Sibiriens und Mittelasiens vollzogen. Während diese Veränderungen in Mittelasien größtenteils nur vorübergehender Natur sind, tragen sie in Sibirien ein stabiles Gepräge. Maßnahmen, wie die in Sibirien durchgeführte Vergrößerung des Weizenanbaues, die Wiedereinführung der Brachfelderwirtschaft und die Erweiterung der Winterfurche bedeuten eine grundlegende Verbesserung der sibirischen Landwirtschaft. Die vordringlichste Aufgabe besteht jetzt in der weitgehenden Einführung einer modernen Agrotechnik sowie in der Wiederherstellung und Verstärkung des Traktoren- und Maschinenparks.

Bei der Entwicklung der Landwirtschaft in der Kriegszeit brachten die Jahre 1943/44 in vieler Hinsicht einen Umschwung. Von der zweiten Hälfte des Jahres 1943 an ging die Wiederherstellung der Landwirtschaft in den befreiten Gebieten mit schnellen Schritten voran. Durch Erhöhung der Anbauflächen und der Ernteerträge in den Getreidekulturen erhielt das Sowjetland im Jahre 1944 1,1 Mrd. Pud mehr Getreide als im Jahre 1943. Mit der Wiederherstellung und Entwicklung des Ackerbaues mußte auch die Wiederherstellung des Viehbestandes und die Entwicklung der Viehzucht auf die Tagesordnung treten.

Während des Krieges haben sich im Viehbestand sowohl zahlenmäßig als auch in bezug auf die räumliche Verteilung einschneidende Veränderungen vollzogen. In der gesamten UdSSR ist infolge der zeitweiligen Besetzung einer Reihe von landwirtschaftlichen Gebieten der Viehbestand in den Jahren 1942 und 1943 im Vergleich zu 1941 zurückgegangen, darunter der Bestand an Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. In der gleichen Zeit vergrößerten die Kolchose der östlichen Gebiete der UdSSR unter den schwierigsten Kriegsbedingungen den Bestand an Nutzvieh. Der Bestand an Rindern erhöhte sich von 11,4 Mill. Stück zu Beginn des Jahres 1941 auf 12,5 Mill. Anfang 1943; der Bestand an Schafen und Ziegen von 28,1 Mill. auf 34,2 Mill. Stück, und lediglich der Schweinebestand bleib infolge der begrenzten Kraftfuttervorräte unverändert.

Das Jahr 1944 brachte in der Entwicklung der Viehzucht ebenfalls einen Wendepunkt. Die Abnahme der Viehbestände hörte auf. Der tiefste Punkt war überwunden. Zu Anfang des Jahres 1945 war der Viehbestand in der UdSSR im Vergleich zu Beginn des Jahres 1943, d.h. in zwei Jahren, wie folgt gestiegen: Rinder um 15,8 Mill., Schafe und Ziegen um 8,4 Mill., Schweine um 2,8 Mill., Pferde um 1,7 Mill. Der Viehbestand erhöhte sich sowohl in den befreiten Gebieten als auch im Hinterland, sowohl in den Kolchosen als auch in der persönlichen Nutzung. Trotzdem wurde der Vorkriegsstand im Jahre 1944 bei weitem noch nicht erreicht, wobei die Pferde- und die Schweinezucht den tiefsten Stand zu verzeichnen hatten.

Die Wiederherstellung und die erweiterte Reproduktion des Viehbestandes, vor allem in den Kolchosen und Sowchosen, sind die schwierigsten Aufgaben der sozialistischen Landwirtschaft. Die wichtigste Voraussetzung für den Aufschwung der Viehzucht besteht in der Lösung des Getreide- und Futterproblems, ohne das die erweiterte Reproduktion des Viehbestandes nicht möglich ist. Für das beschleunigte Anwachsen des Viehbestandes ist die Zucht von hochproduktiven Viehrassen notwendig, um die gesamtstaatlichen Belange und die lokalen Interessen miteinander in Einklang zu bringen. Die staatlichen Unterstützungen, die den Kolchosbauern bei der Wiederherstellung des entsprechend dem Statut des landwirtschaftlichen Artels zum persönlichen Eigentum gehörenden Viehbestandes gewährt werden, spielen bei der Entwicklung der Viehzucht ebenfalls eine beträchtliche Rolle.

Wir fassen zusammen: Die sozialistische Landwirtschaft hat trotz der zeitweiligen Abtrennung reichster Landwirtschaftsgebiete der UdSSR die Sowjetarmee und die Bevölkerung in der Periode der Kriegswirtschaft mit Nahrungsmitteln versorgt. Die im Vergleich zum ersten imperialistischen Krieg beträchtliche Erhöhung der Marktreserven an landwirtschaftlichen Produkten der UdSSR wurde durch den Sieg der Kolchosordnung auf dem Lande ermöglicht.