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Der Haushalt, der Kredit und da Geldwesen

In der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft waren das Finanzsystem und der Geldumlauf des Sowjetstaates den schwersten Belastungsproben ausgesetzt. Das Anwachsen und die Festigung der sowjetischen Kriegswirtschaft gaben die Gewähr für ein relativ stabiles Finanz- und Geldsystem. Die Lage auf dem Gebiet des Haushalt-, des Kredit- und des Geldwesens während des Vaterländischen Krieges ist nicht mit der Lage der Finanzen und des Geldumlaufs zu vergleichen, die sich im zaristischen Rußland während des ersten Weltkrieges und in Sowjetrußland während des Bürgerkrieges ergab.

Die Finanzwirtschaft und der Geldumlauf Rußlands erlitten infolge des ersten Weltkrieges einen völligen Zusammenbruch. Um die Wunden des ersten Weltkrieges und des nachfolgenden Bürgerkrieges zu heilen, war Sowjetrußland gezwungen, einige grundlegende Reformen durchzuführen, bevor ein normaler Geldumlauf wiederhergestellt werden konnte. Bei der Durchführung der Geldreform im Jahre 1924 mußte ein neuer Rubel gegen fünf Mill. alter, im Jahre 1922 ausgegebener Rubel umgetauscht werden. Obwohl der Vaterländische Krieg der schwerste aller bisherigen Kriege war, erfordert die Wiederherstellung des vollwertigen sowjetischen Rubels in der Nachkriegszeit nicht die gleichen grundlegenden Reformen.

Das Finanzsystem der Sowjetunion hat in der Periode der Kriegswirtschaft mit Hilfe des Budgets, des Kredits und des Geldes die folgenden ökonomischen Hauptaufgaben erfüllt:

  • 1. die Neuverteilung des Volkseinkommens des Landes zur Finanzierung der Kriegsausgaben durch Mobilisierung der Mittel, über die die Bevölkerung verfügte, d.h. ihrer laufenden Einnahmen und teilweise auch ihrer Vorkriegsersparnisse;
  • 2. die Neuverteilung der in der Wirtschaft vorhandenen Vorräte und Reserven zugunsten der Schwerindustrie und vor allem zugunsten der Kriegsproduktion;
  • 3. die Durchführung der Finanzkontrolle über die Erzeugung und Verteilung des gesellschaftlichen Produktes im Einklang mit den Erfordernissen der Kriegswirtschaft.

Die Veränderungen des Staatshaushaltes während des Vaterländischen Krieges sind den folgenden Ziffern zu entnehmen: Die Einnahmen des Staatshaushaltes verminderten sich von 180 Mrd. Rubel im Jahre 1940 auf 165 Mrd. Rubel im Jahre 1942, darunter die Einnahmen aus der sozialistischen Wirtschaft von 158 Mrd. Rubel auf 108 Mrd. Rubel, d.h. von 87% auf 65%. Gleichzeitig stiegen die Zahlungen und sonstigen Abgaben der Bevölkerung von 19 Mrd. Rubel im Jahre 1940 auf 44,7 Mrd. Rubel im Jahre 1942, d.h. von 10,8% auf 27% der Gesamteinnahmen.

Die Ausgaben des Staatshaushaltes erhöhten sich von 174,3 Mrd. Rubel im Jahre 1940 auf 182,8 Mrd. Rubel im Jahre 1942, darunter die Kriegsausgaben von 56,7 Mrd. Rubel auf 108,4 Mrd. Rubel, d.h. von 32,5% auf 59% der Gesamtausgaben des Staatshaushalts. In der gleichen Zeit verminderte sich die Finanzierung der Volkswirtschaft von 58,3 Mrd. Rubel auf 31,6 Mrd. Rubel, d.h. von 33% auf 17% der Gesamtausgaben des Staatshaushalts.

Während somit der Gesamtrückgang der Budgeteinnahmen 8% betrug, sanken die Einnahmen aus der sozialistischen Wirtschaft, d.h. die Gewinne, um 32%, wohingegen sich die Zahlungen und sonstigen Abgaben der Bevölkerung um 129%, d.h. auf das 2,25fache erhöhten. Die Ausgaben des Staatshaushaltes stiegen um 5%, darunter die Kriegsausgaben um 91%, während die Finanzierung der Volkswirtschaft um 46% zurückging. An Stelle eines Überschusses der laufenden Einnahmen über die laufenden Ausgaben, der im Jahre 1940 noch 3,2 Mrd. Rubel betrug, überstiegen im Jahre 1942 die laufenden Ausgaben die laufenden Einnahmen um 18,9 Mrd. Rubel. Das so entstandene Defizit wurde durch Geldemission und Mobilisierung der von der sowjetischen Wirtschaft vor dem Kriege geschaffenen materiellen Reserven und Vorräte gedeckt.

Im Jahre 1943 vollzog sich mit dem Anwachsen der Kriegswirtschaft zugleich auch eine Festigung des Staatshaushalts. Die Einnahmen stiegen auf 202,7 Mrd. Rubel, während die Ausgaben 210 Mrd. Rubel erreichten. Der Unterschiedsbetrag zwischen den laufenden Ausgaben und den laufenden Einnahmen hatte sich also bis auf 7,3 Mrd. Rubel vermindert, die auf dem Wege der Geldemission und durch die materiellen Reserven und Vorräte aus den Vorjahren gedeckt wurden. Die Einnahmen aus der sozialistischen Wirtschaft stiegen im Jahre 1943 im Vergleich zu 1942 um 14 Mrd. Rubel; die Einnahmen aus Zahlungen und sonstigen Abgaben der Bevölkerung erhöhten sich um 15,4 Mrd. Rubel. Die Kriegsausgaben vermehrten sich um 16,6 Mrd. Rubel. Die Ausgaben zur Finanzierung der Wirtschaft bleiben im Jahre 1943 auf der Höhe des Jahres 1942.

Im Kriegsjahr 1944 trat eine wesentliche Festigung des Staatshaushalts und der Finanzwirtschaft ein. In diesem Jahre konnten die laufenden Ausgaben des Staates trotz des erhöhten Finanzbedarfes der Wirtschaft und der Armee durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden. Während des Vaterländischen Krieges konnte demnach der Fehlbetrag zwischen den laufenden Ausgaben und den laufenden Einnahmen des Staatshaushalts verringert werden, und im Jahre 1944 gänzlich in Wegfall kommen.

Im direkten Gegensatz zum Kriegshaushalt der UdSSR verlief die Entwicklung des Kriegsetats im zaristischen Rußland. Im Jahre 1914 waren die laufenden Ausgaben des Staatshaushalts nur zu 50%, im Jahre 1915 zu 24, im Jahre 1916 zu 22 und schließlich im Jahre 1917 nur zu 15% durch die laufenden Einnahmen gedeckt. Der gesamte übrige Teil der Budgetausgaben Rußlands während des ersten Weltkrieges wurde durch eine indirekte Belastung der Bevölkerung, durch die unbegrenzte Ausgabe neuer Geldzeichen gedeckt. Damit wurde der Boden für den Ruin der Finanzwirtschaft vorbereitet und die Werktätigen auf das denkbar niedrigste Lebenshaltungsniveau herabgedrückt.

Für die Kriegswirtschaft der UdSSR ist die Beibehaltung der hohen Akkumulationsquoten in der sozialistischen Wirtschaft (Gewinne) besonders bezeichnend. Sie beliefen sich im Jahre 1942 auf 64% und im Jahre 1943 auf 58% der Gesamteinnahmen des Staatshaushalts. Die hohen Gewinne wurden durch die Steigerung der sozialistischen Produktion während des Krieges sowie durch die Kostensenkung in der Produktions- und Zirkulationssphäre ermöglicht. Die Produktionskosten innerhalb der industriellen Volkskommissariate wurden im Jahre 1941 um 6,9%, im Jahre 1942 um 5,9% und im Jahre 1943 um weitere 2,5% reduziert, wobei die Produktionskosten in der Maschinenbauindustrie im Jahre 1941 um 24%, im Jahre 1942 um 17% und im Jahre 1943 um weitere 9% gesenkt werden konnten.

In der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft spielte der staatliche Kredit bei der Mobilisierung und Neuverteilung der materiellen Reserven im Interesse des Vaterländischen Krieges eine ganz besondere Rolle. In den ersten zwei Jahren des Vaterländischen Krieges wurde das Defizit der laufenden Ausgaben über die laufenden Einnahmen im Staatshaushalt zum großen Teil durch die Mobilisierung der materiellen Reserven und Vorräte in der Volkswirtschaft der UdSSR gedeckt. Die Mobilisierung der Warenvorräte in den verschiedenen Wirtschaftszweigen für die einzelnen Stadien des Produktionsprozesses wurde mit Hilfe des Kreditsystems der sowjetischen Banken durchgeführt, die diese Waren bevorschußten und somit als Instrument zur Neuverteilung der Vorräte im Interesse der Kriegswirtschaft fungierten. Auf diese Weise wurden die vor dem Kriege in der sowjetischen Volkswirtschaft gebildeten Warenvorräte für die laufenden Bedürfnisse der Kriegswirtschaft eingesetzt.

In den ersten zwei Jahren des Vaterländischen Krieges verminderten sich die materiellen Reserven und Vorräte in der Wirtschaft der UdSSR, was in der Abnahme der kurzfristigen Kreditoperationen der Staatsbank, trotz Erhöhung des betrieblichen Kreditbedarfes der Kriegsindustrie, zu Ausdruck kam. Das Zurückgehen der kurzfristigen Kreditoperationen war auf die Schrumpfung der Waren- und Materialvorräte, hierunter auch der Saisonvorräte, und ihren Einsatz in der Kriegsproduktion und der Konsumtion zurückzuführen. Hierin zeigten sich die Gesetze der Reproduktion, die das Kreditvolumen zwangsläufig dem Umfang der materiellen Warenvorräte des Landes anpaßten.

In der Kriegswirtschaft machte sich von der zweiten Hälfte des Jahres 1943 an eine neue Erscheinung geltend, nämlich die Zunahme der Kreditinvestitionen für die Durchführung der erweiterten Reproduktion, wobei die Krediterweiterungen im Jahre 1943 rund 6 Mrd. Rubel betrug. Während in den ersten zwei Jahren des Vaterländischen Krieges eine Verringerung der materiellen Vorräte in der Volkswirtschaft eintrat, war in der zweiten Hälfte des Jahres 1943 zugleich mit dem Anwachsen der materiellen Vorräte und im Zusammenhang damit wiederum eine Zunahme der Kreditbeziehungen zu verzeichnen.

Die Stabilität des Kriegshaushaltes und des Kreditsystems der Sowjetunion bestimmte in beträchtlichem Maße den Zustand des Geldumlaufes, dessen Struktur und Volumen in der Periode der Kriegswirtschaft wesentliche Änderungen erfahren haben. Eine erhebliche Geldmenge hat sich in den Umlaufskanälen abgelagert, während die laufenden Einnahmen der Stadtbevölkerung über den Kolchosmarkt teilweise auf das Land abflossen.

Die Geldausgaben der städtischen (nicht in der Landwirtschaft beschäftigten) Bevölkerung waren im Jahre 1940 um rund 3,6 Mrd. Rubel und im Jahre 1942 um 2,2 Mrd. Rubel höher als die Einnahmen; das bedeutet, daß sich die Bargeldvorräte der städtischen Bevölkerung vermindert hatten. Während sich jedoch die Bargeldverringerungen in der Stadt im Vorkriegsjahr 1940 aus der Gesamtverminderung der zirkulierenden Geldmenge erklärt, so ist die gleiche Erscheinung im Kriegsjahr 1942 darauf zurückzuführen, daß das Geld aus der Stadt in das Dorf abströmte und die im Lande zirkulierende Gesamtgeldmenge erhöhte. Im Jahre 1941 blieb die Erhöhung des städtischen Warenumsatzes im Zusammenhang mit den gleichzeitigen großen Lohnauszahlungen für die Arbeiter, Angestellten und die in die Sowjetarmee Eingezogenen und ebenso im Jahre 1943 in Verbindung mit dem schnellen Anstieg der Lohnfonds hinter den Geldeinnahmen der Stadtbevölkerung zurück. Infolgedessen nahm die zirkulierende Geldmenge während der genannte Jahre auch in der Stadt zu.

Die Geldeinnahmen der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung hatten im Jahre 1942 gegenüber 1940 infolge des Ansteigens der Einzelhandelspreise auf den Kolchosmärkten, auf denen die Bauern den Überschuß ihrer Produktion verkauften, eine beträchtliche Erhöhung zu verzeichnen. Die Geldausgaben der Landbevölkerung erhöhten sich im Jahre 1942 gegenüber 1940 ebenfalls, aber in geringerem Maße als die Geldeinnahmen. Die Geldeinnahmen der Landbevölkerung überstiegen die laufenden Ausgaben, das bedeutet, daß ein Teil dieser Gelder sich in den Umlaufskanälen ablagerte. Dieser Vorgang war auch noch während des ganzen Kriegsjahres 1943 auf dem Lande zu bemerken. Infolgedessen gewann die Mobilisierung der Geldmittel der Bevölkerung mit der gleichzeitigen Entwicklung des Warenumsatzes in der Periode des Vaterländischen Krieges eine besondere Bedeutung.

Neben der Mobilisierung der in den Händen der Bevölkerung befindlichen Geldmittel durch das Steuersystem muß außerdem die besondere vaterländische Begeisterung innerhalb der Stadt- und Landbevölkerung der UdSSR erwähnt werden, die in der Zeichnung von Kriegsanleihen und in anderen Formen freiwilliger Leistungen ihren Ausdruck fand. Die freiwilligen Einzel- und Kollektivbeiträge der Bevölkerung für den Verteidigungsfonds des Landes wurden im Briefwechsel des Genossen Stalin mit den Vertretern aller Schichten der sowjetischen Bevölkerung besonders hervorgehoben. Die freiwilligen Leistungen der Sowjetbevölkerung für den Vaterländischen Krieg erbrachten während der vier Jahre Kriegswirtschaft einen Beitrag von 94,5 Mrd. Rubel.

Eine wichtige Besonderheit der sowjetischen Kriegswirtschaft besteht darin, daß es trotz der erheblichen, durch die Bedürfnisse der Kriegsfinanzierung bedingten Geldemission gelang, den Geldumlauf verhältnismäßig stabil zu halten. Die relative Stabilität des sowjetischen Geldumlaufes während des Vaterländischen Krieges im Vergleich zur russischen Wirtschaft während des ersten Weltkrieges wird durch folgenden Umstände bestimmt:

  • 1. durch die Beibehaltung fester staatlicher Einzelhandelspreise für Nahrungsmittel und vordringliche Gebrauchsgegenstände;
  • 2. durch die Beibehaltung stabiler Lieferpreise für Produktionsmittel und Kriegsmaterial bei beträchtlicher Senkung der Selbstkosten;
  • 3. durch die zentralisierte, dem Plan untergeordnete Verteilung der materiellen Hilfsquellen, die eine Herrschaft des Marktgesetzes von Angebot und Nachfrage ausschließt;
  • 4. durch stabile Beschaffungspreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, wobei sich die Hauptmasse der Produktion in den Händen des sozialistischen Staates konzentriert;
  • 5. durch Wiederaufbau und Entwicklung der Industrieproduktion, der Landwirtschaft, des Verkehrswesens und des Warenumlaufs in der Periode der Kriegswirtschaft.

Trotzdem zeigte es sich, daß in der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft mehr Geld im Umlauf war als die Nachkriegswirtschaft benötigte. Das führte in gewissem Umfange zu einem Sinken der Kaufkraft des Rubels. Der Geldüberhang erklärt sich durch die Emission einer beträchtlichen Geldmenge zur Deckung der Kriegskosten während der Jahre 1941 bis 1945. Gleichzeitig wurde die für die Bevölkerung bestimmte Warenproduktion eingeschränkt. Infolgedessen war es unmöglich, auf dem üblichen Wege, nämlich durch den Warenumsatz, den Geldüberhang zu beseitigen. Hierbei muß auch berücksichtigt werden, daß in den während des Vaterländischen Krieges zeitweilig besetzten Gebietsteilen der UdSSR von den Okkupanten große Mengen an Falschgeld in Umlauf gesetzt wurden.

Die Menge des im zaristischen Rußland zirkulierenden Papiergeldes erhöhte sich von 1,6 Mrd. Rubel zu Beginn des ersten Weltkrieges auf 23 Mrd. Rubel bei Kriegsende. In den drei Jahren des ersten Weltkrieges erhöhte sich der Geldumlauf in Rußland also um das Vierzehnfache. Im Ergebnis dessen trat um das Jahr 1917 eine Geldkatastrophe ein, die von einer Krise der gesamten russischen Wirtschaft begleitet wurde. In der UdSSR erhöhte sich der Geldumlauf während der drei Jahre des Vaterländischen Krieges um das 2,4fache und blieb während der gesamten Kriegszeit verhältnismäßig stabil, obwohl er das Volumen des Warenumlaufs überstieg.

Die in Umlauf befindliche Geldmenge kann nicht beliebig vermehrt werden. Eine übermäßige Aufblähung des Geldumlaufes kann die materiellen Impulse zur Steigerung der Arbeitsproduktivität, insbesondere in der Landwirtschaft, untergraben. Der Geldüberhang führt zu einer überhöhten Nachfrage, er vermindert infolge des nicht ausreichenden Warenangebots den materiellen Anreiz zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und hat ein übermäßiges Ansteigen der Preise auf dem Kolchosmarkt zur Folge. Es ist jedoch nicht möglich, in der Periode der Kriegswirtschaft ohne Zuhilfenahme der Geldemission auszukommen. Die Geldemission ist eine der Finanzierungsquellen des Vaterländischen Krieges, obwohl sie im Vergleich zu anderen Hilfsquellen, wie Gewinne und Mobilisierung der Mittel innerhalb der Bevölkerung, nicht erheblich ins Gewicht fällt.

Das Geld diente auch in der Periode der Kriegswirtschaft als ökonomisches Instrument, mittels dessen der Sowjetstaat die Kontrolle über die gesellschaftliche Produktion und die Verteilung der Produkte durchführte. Als Maßstab für die Aufwendungen in der Produktion und in der Zirkulation dient das Geld zur Berechnung und Kontrolle der Selbstkosten, des Produktionsaufwandes und der Preise. Als Umlaufmittel dient das Geld dazu, die Stabilität der staatlichen Einzelhandelpreise für Gegenstände des täglichen Bedarfs zu sichern. Als Zahlungs- und Akkumulationsmittel ermöglicht es die Mobilisierung der Ersparnisse der Werktätigen für die Bedürfnisse des Vaterländischen Krieges.

Wir fassen zusammen: In der Periode der sowjetischen Kriegswirtschaft waren der Haushalt und das Kreditwesen ein mächtiger Hebel zur Mobilisierung der Mittel innerhalb der Bevölkerung und zur Verteilung der materiellen Hilfsquellen für den Vaterländischen Krieg. Obwohl die Vergrößerung der zirkulierenden Geldmenge die Bedürfnisse des Warenumlaufes in der Periode der Kriegswirtschaft überstieg, blieb die auf feste staatliche Preise gestützte Geldwirtschaft verhältnismäßig stabil.